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Was? Wann? Wie? – FAQ zur äußeren Wendung

Wie läuft die äußere Wendung ab? Ist das gefährlich? Und wie wahrscheinlich ist es, dass es mit der Wendung klappt?

Äußere Wendung. Noch so ein Begriff, den Du in Deiner Beckenendlagen-Schwangerschaft vermutlich zum ersten Mal hörst und zu dem Du – verständlicherweise – einige Fragezeichen im Kopf hast. Antworten auf die häufigsten Fragen zur äußeren Wendung findest Du hier.

Was versteht man unter äußerer Wendung?

Die äußere Wendung ist ein medizinischer Eingriff. Der Gynäkologe versucht dabei mit sanftem Druck an verschiedenen Stellen auf Deinen Bauch, Dein Kind von Beckenendlage in Schädellage zu drehen.

Wann wird eine äußere Wendung durchgeführt?

Die äußere Wendung wird in der Regel in der 37. oder 38. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Dann klappt es mit der Wendung noch recht häufig und das Baby dreht sich nur gelegentlich wieder zurück. Falls durch die Wendung Wehen ausgelöst werden, ist das Kind reif genug für die Geburt.

Wer führt eine äußere Wendung durch?

Die äußere Wendung wird von einem erfahrenen Gynäkologen durchgeführt.

Wo wird eine äußere Wendung durchgeführt?

Die äußere Wendung wird in der Regel im Kreißsaal eines Krankenhauses durchgeführt.

Wie wird die äußere Wendung vorbereitet?

In einer Vorbesprechung klärt der Arzt Dich über den Ablauf, mögliche Risiken und Erfolgsaussichten der äußeren Wendung auf. Weil im Verlauf der Wendung ein sofortiger Kaiserschnitt notwendig werden kann, wirst Du im Allgemeinen auch über den Kaiserschnitt, Regionalanästhesie, Narkose und Vorbeugung gegen Thrombose und Embolie aufgeklärt.

Mit einer Ultraschalluntersuchung stellt der Arzt die genaue Lage Deines Babys und seine Größe fest. Er ermittelt die Fruchtwassermenge und den Sitz der Plazenta. Ein CTG gibt Aufschluss über den Herzschlag Deines Kindes und die Wehentätigkeit.

Gegebenenfalls werden Dir eine Blutprobe entnommen und Deine Blutwerte bestimmt. Damit Dir schnell eventuell notwendige Medikamente verabreicht werden können, kann Dir eine Infusionskanüle gelegt werden. Um zu verhindern, dass durch die Wendung Wehen ausgelöst werden, kann Dir der Arzt über die Kanüle ein wehenhemmendes Mittel geben. Dieses Vorgehen wird Tokolyse genannt.

Damit Du für die Narkose bei einem möglichen Kaiserschnitt vorbereitet bist, solltest Du einige Stunden vor dem Wendeversuch nichts essen und nichts trinken.

Wie läuft die äußere Wendung ab?

Der Arzt ertastet den Po Deines Babys und hebt ihn sanft nach oben. Mit der anderen Hand führt er den Kopf des Kindes in eine Vorwärts- oder Rückwärtsrolle, sodass das Baby dann mit dem Kopf nach unten im Bauch liegt. Zwischendurch werden Lage und die Herztöne des Kindes mit Ultraschall und CTG überprüft.

Ist die äußere Wendung schmerzhaft?

Die äußere Wendung ist meist nicht schmerzhaft, der Druck auf den Bauch kann jedoch unangenehm sein. Wenn Du starke Schmerzen bekommst oder Dich unwohl fühlst, gib sofort dem durchführenden Arzt Bescheid. Der Wendungsversuch wird dann abgebrochen.

Welche Risiken gibt es bei der äußeren Wendung?

Wie jeder medizinische Eingriff birgt auch die äußere Wendung Risiken für Dich und Dein Baby. So kann sich zum Beispiel die Herzschlagfrequenz Deines Kindes verschlechtern, es kann bei Dir oder dem Baby zu Herzrasen kommen oder es können Blutungen aus der Scheide auftreten. Die Wendung kann Wehen auslösen oder die Fruchtblase zum Platzen bringen. All diese Komplikationen sind – genauso wie die schwerwiegenden Risiken wie Plazentaablösung oder Nabelschnurkomplikationen – sehr selten.

Was wird getan, um die Risiken bei der äußeren Wendung zu minimieren?

Wie häufig Komplikationen auftreten, wird auch von Vor- und Begleiterkrankungen sowie individuellen Besonderheiten beeinflusst. Dein Arzt wird Deine Situation also individuell bewerten und Dir die äußere Wendung nur empfehlen, wenn aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht.

Während des Wendungsversuchs wird Dein Kind mit Ultraschall und CTG überwacht. Sollte ein Kaiserschnitt notwendig werden, steht ein OP-Team bereit, das Dein Baby sofort holen könnte.

Wie sind die Erfolgsaussichten der äußeren Wendung?

Auch wenn der durchführende Arzt viel Erfahrung hat, ist die äußere Wendung nicht immer erfolgreich. Die Angaben zur Erfolgsrate schwanken zwischen 40 und 70 %.

Neben der Erfahrung des Arztes spielt dabei die genaue Lage Deines Kindes eine Rolle. Die Erfolgsaussichten sind außerdem geringer, wenn Du wenig Fruchtwasser hast oder Dein Baby recht groß ist. Auch durch eine Vorderwandplazenta – wenn Deine Plazenta also auf der Vorderseite der Gebärmutter, direkt unter der Bauchdecke liegt – sind dem Arzt Grenzen gesetzt.

Was passiert nach der äußeren Wendung?

In vielen Krankenhäusern wird die äußere Wendung ambulant durchgeführt. Nach der Wendung werden die Herztöne des Babys noch für einige Zeit überwacht. Ist das CTG unauffällig, kannst Du nach Hause gehen. In Absprache mit Deinem Arzt kommst Du zu weiteren Kontrollen wieder ins Krankenhaus oder gehst dazu zu Deinem Frauenarzt.

Hat es mit der Wendung nicht geklappt oder dreht sich Dein Baby zurück in Beckenendlage, kann es Dein Arzt an einem anderen Tag erneut versuchen. Andernfalls werdet ihr jetzt über den geplanten Geburtsmodus sprechen: vaginale Geburt oder Kaiserschnitt.

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